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112 Route 14.HAIDERABAD. ihre Residenz nach Haiderâbâd. 1713 ernannte der Großmogul den Feld-
herrn
Asaf Jâh zum Nizâm-ul-Mulk (Vizekönig), der sich 1720 selb-
ständig
machte und Begründer der heutigen Dynastie wurde. In den
französisch-englischen Kriegen des XVIII. Jahrh. traten die Nizâm auf die
Seite der Engländer, die sie vor der Vernichtung durch die Mahratten
bewahrten. Auch bei dem Militäraufstand 1857 hielten sie zu den Eng-
ländern
und verhinderten damit den Anschluß Südindiens an die Auf-
rührer
. Dank dieser Politik haben sie unter den indischen Fürsten die
größte Unabhängigkeit bewahrt. Ihre Gerichtsbarkeit gegenüber den
Eingeborenen ist fast unumschränkt.

a. Von Wadi über Haiderâbâd nach Bezwâda
(Madras, Calcutta).

338 M. Eisenbahn (Nizam’s Guaranteed State Railway) in 18 St.
für 31 R. 11 a., 10 R. 9 a., 3 R. 14 a.; bis Haiderâbâd in St. für 10 R.
13 a., 3 R. 10 a., 1 R. 8 a.

Wadi (Bahnrest.), s. S. 101. Einförmige Landschaft: Acker-
felder
, Brachland, vereinzelte Bäume, seltener niedriger Wald; hier
und da ragen Berginseln hervor, oft mit Befestigungen versehen.
44 M. Tandur (Bahnrest.). 100 M. Lingampalli, so genannt
wegen der vielen natürlichen, an das Lingam (S. LIX) erinnernden
Steinsäulen. Weiter führt die Bahn durch ein Gebiet phantastischer
Granitgebilde, das sich bis 60km weit über Haiderâbâd hinaus er-
streckt
: wildgezackte niedrige Ketten, isolierte Kuppen, seltsam
geformtes Blockgetrümmer, oft Bauwerken ähnlich. Zuletzt im W.
des 21qkm großen Stausees Hussein Sâgar vorüber nach

111 M. Haiderâbâd. Bahnhof (Pl. A 1; Rest.) in der Vorstadt
Châdar Ghât, fast 3km nördl. der Stadt. Gasth.: Montgomery H.,
beim Bahnhof, Filiale des S. 115 gen. Hotels in Secundarâbâd, 9 Z., P.
6-7 R. Wagen: die Stunde I. Kl. 1 R., II. Kl. 12 a.; der Tag 9 bzw.
R. Hotelwagen teurer. Bank of Bengal (Pl. B 1).

Erlaubnisscheine für den Nizâm-Palast und für Golkonda erhält man
durch einen Besuch beim First Assistant des englischen Residenten oder
beim Flügeladjutanten des Nizâm. Persönliche Empfehlungen können in
Haiderâbâd auch sonst nützen.

Haiderâbâd (Hyderabad), die Hauptstadt des gleichnamigen
Staates, mit 500600 Einw. die viertgrößte Stadt Indiens, 1589 von
den Königen von Golkonda gegründet, liegt, ganz in Grün gebettet,
am r. Ufer des der Kistna zufließenden Mûsi, mit der Vorstadt Châ-
dar
Ghât
durch mehrere Brücken verbunden. In der Bevölkerung
überwiegt das mohammedanische Element zwar nicht der Zahl nach
(189000, gegen 243000 Hindus), aber durch seinen Einfluß in einer
Weise, daß die Stadt einen ausgesprochen mohammedanischen
Charakter hat. Doch sieht man Typen und Trachten der verschie-
densten
Völker Indiens und Asiens: Araber, Türken, Afghanen,
Perser, Zanzibariten, Bukhâraleute, Râjputen, Sikhs, Mahratten,
Parsen, Madrassi u. a. Die einheimischen Mohammedaner sind an
ihren Beinkleidern und Turbanen mit Schal-Enden zu erkennen;
die vornehmsten Klassen tragen kostbare Zierwaffen. Die mos-
lemischen
Frauen gehen verschleiert. Der Hauptreiz der Stadt ist